carpenter.de - das ZimmererBlog

Im letzten Jahr habe ich einem Bekannten die Dacharbeiten (Dachstuhl, Deckung, Spengler) angeboten. Leider habe ich damals den Zuschlag nicht erhalten.
Nun hat er vor wenigen Wochen mal angerufen bezgl. Dachfenster. Ich habe natürlich ein Angebot unterbreitet und man wurde sich auch einig.

Heute haben wir die ersten beiden DF eingebaut. Material rein, Elektro-Stihl in die Hand und erst einmal die Brettschalung herausgeschnitten um die Lattenposition festzustellen. Dabei habe ich mich schon über die Funken gewundert. Nach Entfernen einiger Bretter dann die Überraschung.

Neubau letzten Jahres und besandete Bitumenbahn als Dachbahn. Wer macht denn sowas? Man soll mich schlagen, aber heutzutage wird der Sparren vollgedämmt, aufs Dach kommt eine diffusionsoffene Bahn und fertig.

Wir hatten dann etwas Gesprächsbedarf auch mit dem Kunden selbst. Schliesslich muss er der vorhandenen Konstruktion bauphysikalisch nun Rechnung tragen.

Gerade eben dachte ich, schau doch mal in den Unterlagen letzten Jahres was den im LV vorgesehen war. Und tatsächlich, da stand eine Glasvlies-Bitumenbahn drinn, welche ich für mich jedenfalls zu einer diffusionsoffenen USB geändert und dieses auch so im LV vermerkt hatte.

Für mich ist aber nicht nachvollziehbar, dass ein Dachdeckerbetrieb diesen Punkt nicht wenigstens dem Kunden gegenüber anspricht, wenn der auschreibende Architekt hier einen solchen Bockmist gebaut hat. Stattdessen wird einfach drauflosgewurstelt ohne den Kopf einzuschalten. Ich könnte kotzen bei solchen Kollegen.

Bei dem Gedanken, daß so einer ne Dachsanierung vornimmt, bei welcher nun wirklich die eingesetzten Produkte sorgsam abgestimmt sein sollten graust es mir noch mehr.