Skip to content

Premierengründe

Man muss sich als Handwerker ja wirklich ein dickes Fell zulegen. Dieses wird auch mit der Zeit immer widerstandsfähiger und hilft einem, so einiges zu ertragen. Dazu gehören die täglichen Probleme mit Mitarbeitern, Lieferanten, Kunden und sich selbst. Ausserdem eben Problemstellungen wo eigentlich keine wären, Versprechungen die nicht gehalten werden und Zusicherungen von welchen plötzlich niemals die Rede war.

Mich lässt mein Fell aber gerne im Stich, wenn jemand ungerecht und einseitig wird. "Ich habe 20 mal angerufen" ist so ein Satz, den ich theoretisch eigentlich immer durch einen Blick auf meinen ISDN monitor und die Protokolldatei wiederlegen kann. Wenn dieser dann aber trotzdem ständig wiederholt wird, der Gegenüber unentwegt darauf herumreitet und meinen Einwurf, vielleicht auch mal auf den AB zu sprechen damit ich weiss wer denn angerufen hat nicht akzeptiert, da schwillt mir schon mal der Kamm.

Wenn dann der besagte Mensch auch noch anfängt, an meiner Werkstatteinrichtung herum zu mäkeln, nur weil ich jetzt nicht in der Lage bin seinen Wunsch zu erfüllen dann platzt mir der Kragen.

Der gute Mann lässt sich von einem ehemaligen Kollegen, vermutlich unter Ausserachtlassung der gesetzlichen Umsatzsteuer Arbeiten ausführen. Eine Kleinigkeit sollte ich nun beisteuern, da in meiner Werkstatt die entsprechende Maschine steht.

Leider konnte ich diesen Wunsch aber eben aus technischen Gründen nicht erfüllen. Als er dann anfing: "Die Maschine steht ja auch am falschen Platz"  und er "hätte mindestens 20 mal angerufen" und so, da konnte ich heute einfach nicht mehr anders. Irgendwann ist auch bei mir mal das Überlaufmass erreicht.

Ich habe grossen, sehr grossen Respekt vor der älteren Generation und dem was damals geleistet wurde. Man muss sich damit aber nicht vor meiner Generation unbedingt dauernd mit brüsten. "Ich war 40 Jahre…trallala…..und habe::::und konnte:::und da können sie alle fragen…und so weiter". Jaja, ist schon gut.

Das mag alles gerne sein. Aber trotzdem kann man auch respektvoll mit meiner Generation umgehen und muss einen nicht behandeln wie jemand der keine Ahnung von nichts hat.

Ganz möchte ich meinen persönlichen Stolz, trotz meines Handwerkerdaseins und des vorhandenen und gelebten Servicegedankens nämlich nicht verlieren.

Trackbacks

Keine Trackbacks

Kommentare

Ansicht der Kommentare: Linear | Verschachtelt

Michael-Baudax am :

Viele Kunden meinen immer noch, sie seien Könige. Da sind sie schief gewickelt, sie sind nicht König, sondern Partner und nur mit Partnern kann ich eine Win-Win-Beziehung aufbauen.
Su hast richtig gehandelt, diesen Menschen aus der Werkstatt zu jagen. Respekt sollte im zwischenmenschlichen Bereich eine Tugend sein, Respekt vor dem Gegenüber, egal ob der 80 oder 18 Jahre alt ist.

Peter N. am :

Gut, wenn man sich den Frust von der Seele schreiben kann. Mit manchen Kunden wird man wohl kein Auskommen finden, aber es ist ja klar, wo hier die Schuld daran liegt.

Kommentar schreiben

Die angegebene E-Mail-Adresse wird nicht dargestellt, sondern nur für eventuelle Benachrichtigungen verwendet.

Um maschinelle und automatische Übertragung von Spamkommentaren zu verhindern, bitte die Zeichenfolge im dargestellten Bild in der Eingabemaske eintragen. Nur wenn die Zeichenfolge richtig eingegeben wurde, kann der Kommentar angenommen werden. Bitte beachten Sie, dass Ihr Browser Cookies unterstützen muss, um dieses Verfahren anzuwenden.
CAPTCHA

Textile-Formatierung erlaubt
Formular-Optionen