Frust und Freude liegen oft eng beieinander. Enger als man manchmal denkt.
Gestern habe ich ein Submissionsergebnis eines Bauvorhabens erhalten, welches mich wieder fast vom Glauben abfallen lies. Ich weiss ja nicht wie manche Kollegen kalkulieren, aber wirklich auskömmlich kann es manchmal wirklich nicht sein. Wenn man selbst den Bleistift zweimal spitzt und dann immer noch fast 10% zu teuer ist dann muss man sich echt wundern.
Andererseits geht das dann aber auch wieder zu Lasten der Qualität wenn man sich selbst und seinen Preis zu sehr unter Druck setzt.
Jedenfalls hatte ich dann kurzzeitig gestern wieder den ultimativen Durchhänger als das Ergebnis kam.
Dies änderte sich heute morgen beim Anruf eines Interessenten, welcher mir den Auftrag für eine Scheunensanierung erteilte. Und das auf ein Angebot, erstellt ohne Druck des Wettbewerbes. Zumindestens ohne zu wissen ob mehrere eingeholt wurden.
Eine korrekte und zuvorkommende Ausführung wird dem Kunden gewiss sein.
Ergänzend zum vorhergehenden Beitrag noch einige Anmerkungen. So als kleiner Handwerker in einer ländlichen Gegend hat man ja immer irgendwie Bedenken, einen Kunden zu verärgern indem man ihn wegen offener Posten mit Mahnungen eindeckt. Die Mär des Stammkunden den man pflegen muss geistert da immer etwas im Hinterkopf herum. Der Kunde könnte ja bei eventuellen Folgeaufträgen sich einem anderen Handwerker zuwenden.
Aber – möchte man für einen Kunden, welcher schon einmal unberechtigt etwas einbehalten, sich lange Zeit gelassen oder vielleicht gleich garnicht gezahlt hat überhaupt nochmals tätig werden?
Ein Gespräch gestern mit einem befreundeten Anwalt ergab, daß andere Handwerker aus unserer Region generell auch bei Kleinstbeträgen das volle Mahn- und Inkassoprogramm auffahren. Offensichtlich ohne deswegen Schaden an der Reputation zu nehmen. Unsereins dagegen akzeptiert es bisweilen sogar, wenn Skonto abgezogen wird obwohl keines vereinbart war oder der Termin längst überschritten wäre.
Ich werden wohl meine Lehren aus den Erfahrungen der vergangenen Wochen ziehen und mein OPOS Management etwas härter auslegen müssen. Auch auf die Gefahr hin, ab und an dem schlechten Geld noch Gutes hinterherzuwerfen.
Am vergangenen Freitag waren wir mit der Firma Wickert, unserem Partner für Holzwaren und Holzwerkstoffe in Waldshut-Tiengen bei der Firma Gutex. Gutex ist Hersteller von Holzfaserdämmstoffen mit weltweit der einzigen Produktionsanlage für die trockene Herstellung der Holzfaserdämmplatten.
Nachdem uns Herr Mosch von der Anwendungstechnik erst einmal die Produkte, deren Herstellung und Einsatzgebiete erläutert hatte wurde uns anhand eine Praxisbeispieles eindrucksvoll die Wärmedämmung und speicherung des Werkstoffes visuell greifbar gemacht.
Alleine die gemessenen Temeraturen hinter der beflammten Wand sprachen eine eindeutige Sprache.
Anschliessend ging es zur Werksbesichtigung und wir konnten in den beiden Herstellungsanlagen (Trockenverfahren und Nassverfahren) die Unterschiede selbst begutachten. Schlussendlich vervollständigte Herr Mosch seinen Vortrag mit interessanten bauphysikalischen Details speziell auf den Sanierungsberecich zugeschnitten.
Alles in allem eine sehr interessante Fahrt, welches uns auch wieder wichtige Informationen für unsere Kunden lieferte.